Thema von Svenni im Forum Verschiedene sozialpäd...
Moin zusammen,
ich arbeite in einer Integrationsgruppe und habe mir gedacht, dass ich euch gerne diesen Ansatz vorstellen wollte. Da es in jedem Bundesland andere Gesetze gibt, beschränke ich mich hier auf das Bundesland Niedersachsen (Wobei auch hier unterschiedlich mit den Vorgaben umgegangen wird!)
In einer Integrationsgruppe sind Plätze für insgesamt 18 Kinder, davon sind 4 Kinder sogenannte Integrationskinder. Bedingung für diese Kinder ist es, dass sie eine Behinderung haben oder von einer Behinderung bedroht sind. In der Gruppe sind 3 Betreuerinnen, wobei eine Kraft die heilpädagogische Fachkraft stellt, dies können Heilpädagoginnen oder Erzieherinnen mit heilpädagogischer Zusatzausbildung sein. Diese sind dann schwerpunktmäßig für die Betreuung und Förderung der Integrationskinder da.
Eine intensive Elternarbeit ist ein wichtiger Bestandteil dieser Arbeit. Diese kann unterschiedlich aufgebaut sein. Ich biete ca. alle 6-8 Wochen ein Elterngespräch an, auf Wunsch begleite ich die Eltern zu Arztbesuchen, zeige ihnen Möglichkeiten für die schulische Laufbahn auf, etc.
Der Integrationsgedanke geht davon aus, dass behinderte und nicht-behinderte Kinder miteinander und voneinander lernen können. So werden viele Förderungen auf die ganze Gruppe übertragen. Um die Integrationskinder entsprechend fördern zu können, werden in regelmäßigen Abständen Entwicklungs- und Förderpläne erstellt, nach denen dann die Förderung erfolgt.
Da diese Maßnahme auch familienentlastend sein soll, werden häufig spezielle Therapien im Kindergarten angeboten, wie z.B. Logopädie, Ergotherapie, Physiotherapie,... Dies wird immer auf die Bedürfnisse der Integrationskinder abgestimmt. Es ist so geregelt, dass nur Integrationskinder durch einen Therapeuten im Kindergarten behandelt werden dürfen, die Regelkinder dürfen wohl mit gehen, aber dürfen selbst keine eigene Therapie erhalten. In der Regel werden die Therapien über das Rezept abgerechnet. Benötigt ein Kind aber eine Therapie, die nicht von der Krankenkasse bezahlt wird, wie z.B. eine Spieltherapie oder heilpädagogisches Voltigieren, wird dies über die Sachkostenpauschale finanziert. Die Frühförderung erhalten Kinder in Integrationseinrichtungen nicht mehr!
Die Sachkostenpauschale sind Gelder, die die Einrichtung für die Integrationskinder erhält. Zur Zeit bekommen wir ca. 350 € pro Monat/ pro Kind. Dieses Geld kommt von der Sozialhilfe und zwar aus der Eingliederungshilfe. Die Eltern der Integrationskinder bezahlen keinen Kindergartenbeitrag. Sie zahlen nur Getränkegeld, Essensgeld, sonstige Kosten, die so im Laufe des Kindergartenjahres anfallen. Von dieser Sachkostenpauschale sollen alle Dinge finanziert werden, die zur Förderung des Kindes erforderlich sind. Dazu gehört u.a. Fachberatung, Fortbildungen, Spiel- und Therapiematerial, Therapien, Fahrtkosten, etc.
Wir haben jede Woche eine Fachberaterin bei uns in der Gruppe. Sie beobachtet das Gruppengeschehen und reflektiert dies mit uns.
Diese Arbeit erfordert eine Menge Engagement. Denn es ist wichtig, dass man sich mit dem Thema der Behinderung gut auseinandersetzt. Man muss gut über andere Fördermöglichkeiten informiert sein, so dass man die Eltern auch weiterhin gut beraten kann. Da sich diese Arbeit nicht nur auf die Kinder begrenzt, sondern sehr viel mit den Eltern erarbeitet wird, muss man sehr sensibel auf die besondere Problematik sein.
Ich hoffe, dass ich euch einen kleinen Einblick in diese Arbeit geben konnte. Wenn ihr noch Fragen habt, könnt ihr diese gerne stellen.
Viele Grüße, Svenni
Viel schöner bist du wenn du lachst, als wenn du eine Schnute machst!
Thema von Svenni im Forum Verschiedene sozialpäd...
Moin Zusammen,
ich arbeite in einem katholischen Kindergarten. Dort wird natürlich religionspädagogisch gearbeitet. Neben den kirchlichen Festen (Erntedank, Weihnachten, Ostern,...) werden auch sonst viele Themen religionspädagogisch bearbeitet. So gestalten wir jeden Morgen einen Morgenkreis, in dem entweder gebeten oder ein religiöses Lied gesungen wird. Auch gestalten wir Familiengottesdienste mit den Kindern. Was bei uns anders, als in anderen Einrichtungen ist, ist dass es keinen Weihnachtsmann gibt, sondern eben das Christkind. Viele Kinder kennen es von zu Hause nicht anders, da reden wir nicht dagegen, aber wir Mitarbeiter reden nur vom Christkind.
Kennt ihr das auch so oder wie wird die Religionspädagogik bei euch umgesetzt?
Gruß, Svenni Viel schöner bist du wenn du lachst, als wenn du eine Schnute machst!
gestern wurden schon wieder verwahrloste Kinder in Hamburg gefunden. 2 Kinder lebten in einem Kellerraum, in dem es feucht und schimmlig war und zusätzlich stank es nach Fikalien.
Dies ist ein Fall von vielen, die in Hamburg Aufsehen erregen. Nachdem ein 7-jähriges Kind in Hamburg verhungert ist, werden solche Fälle (Gott sei Dank) immer öfter aufgedeckt. In Hamburg wird sich nun natürlich gefragt, warum die Behörden aus der aktuellen Familie nur 2 Kinder im Heim unterbringen wollen und weitere 6 Kinder bei der Mutter lassen wollen. Weiterhin kommen Fragen auf, warum die Behörden nicht schon eher eingeschritten sind.
Nicht nur in Hamburg gibt es solche Fälle. Die soziale Armut nimmt immer mehr zu. Auch in unseren Kindergärten ist diese Armut bereits zu spüren. Kinder kommen völlig verdreckt, haben keine passende Kleidung, bekommen kein Frühstück mit, etc. Selbst in der Einrichtung, in der ich arbeite, sie befindet sich auf einem Dorf, ist diese Armut deutlich zu spüren.
Wir haben schon einige Maßnahmen ergriffen, es wird Obst und Gemüse für alle Kinder angeboten. Geschenkte Wechselwäsche wird zumteil an diese Familien weitergegeben, ebenso ausrangiertes Spielmaterial, dass natürlich noch gebrauchsfähig ist. Die Eltern erhalten durch uns Unterstützung, wir gehen auch mit ihnen zu den verschiedenen Einrichtungen, damit sie Hilfe erhalten können (Jugendamt, Kinderschutzbund, Sozialamt, Arbeitsamt, etc.).
Was kann man noch machen, um diesen Familien effizient helfen zu können. Es darf nicht sein, dass diese Familien nur "verurteilt" werden, denn sie stecken in einer für sie auswegslosen Situation und können sich nicht mehr helfen!
Viele Grüße, Svenni Viel schöner bist du wenn du lachst, als wenn du eine Schnute machst!
ich bin jetzt seit über 8 Jahren im Berufsleben. In meiner Ausbildung kam das Thema der Elternarbeit nur so am Rande dran, es wurde diesem Bereich keine weitere Aufmerksamkeit geschenkt. In der Praxis sieht es aber oft ganz anders aus, da ist die Elternarbeit das A und O. Kommt man gut mit den Eltern aus, hat man auch selten Probleme mit den Kids, bzw. kann besser reagieren, da die ganze Sache zwischen Elternhaus und Einrichtung Hand in Hand funktioniert. Da ja hier die meisten noch in der Ausbildung sind, kann ich ja kaum nach eurer praktizierten Eltenarbeit fragen, wer schon Erfahrung hat, kann ja gerne mal berichten. Wer noch keine Erfahrung hat, kann ja mal berichten, wie er/sie sich die zukünftige Elternarbeit vorstellt. Was gehört für euch alles dazu und wie sollte es gestaltet sein?
ich habe heute viel Zeit hier im Forum verbracht und mir so ziemlich alles durchgelesen. Da dieses Forum ja auch für Eltern ist, wäre doch eine Rubrik für Kinderkrankheiten nicht schlecht. Viele (vor allem junge) Eltern sind oft sehr verunsichert, sobald Masern, Windpocken auftreten oder die Läuse einzug halten! Könnt ihr ja mal überlegen, was ihr davon haltet!
ich selbst arbeite in einer Integrationsgruppe und würde mich über einen Austausch über diese Arbeit sehr freuen. Vielleicht gibt es ja noch einige hier, die bereits in einer I-Gruppe arbeiten oder dies vielleicht gerne machen möchten?
Bei uns in der Gruppe sind insgesamt 18 Plätze, davon 4 Integrationsplätze, die von Kindern beansprucht werden, die eine Behinderung haben oder von einer Behinderung bedroht sind. Wir arbeiten mit 3 Betreuern in der Gruppe, ich bin Heilpädagogin und übernehme damit schwerpunktmäßig die Förderung der Integrationskinder. Dazu gehören Kontakte zu Behörden, Elterngespräche, erstellen von Entwicklungsberichten und Förderplänen, gestalten und durchführen von Fördereinheiten, Gespräche mit Therapeuten und weiterführenden Einrichtungen und noch vieles mehr.
habe eure Seite bei Kindergarten-heute entdeckt und bin doch glatt neugierig geworden.
Ich heiße Svenja (eine Namenskollegin gibt es ja hier sogar, ist ja selten!), bin 30 Jahre alt und wohne in Cloppenburg/Niedersachsen. Im erst Beruf bin ich Erzieherin, habe aber später noch Heilpädagogik obendrauf gesetzt. Heute arbeite ich in einer Integrationsgruppe eines Regelkindergartens.
Haftungsausschluß:
Auf der Website http://www.erzieherundelternforum.de.vu befinden sich Links zu anderen Seiten im Internet.
Wir betonen ausdrücklich, dass wir keinen Einfluß auf die Gestaltung und den Inhalt der Seiten haben, auf die verlinkt wird.
Wir können daher auch keine Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der dort bereitgestellten Informationen übernehmen.
Deshalb distanzieren wir uns hiermit ausdrücklich von allen Inhalten dieser Seiten.
Diese Erklärung gilt für alle auf unseren Seiten enthaltenen Links zu externen Seiten und alle Inhalte dieser Seiten, zu denen diese Links führen.